Hochwassereinsatz im Katastrophengebiet (Ahrweiler/Rheinland-Pfalz)

Am Mittwoch den 21.07.2021 wurde vom Landkreis Biberach ein Hochwasserzug zur Unterstützung im Krisengebiet in Rheinland-Pfalz zusammengestellt . 

Unsere Kräfte erfuhren ca. 1,5 Stunden vor Abfahrt von dem Einsatz. Mit unserem Rüstwagen sowie dem Mannschaftstransportwagen und 8 Mann Besatzung fuhren zum Treffpunkt nach Biberach. Von hier aus startete der Hochwasserzug zusammengesetzt aus den Feuerwehren aus Biberach, Riedlingen sowie Schemmerhofen zum Sammelplatz an die Landesfeuerwehrschule . 

Hier angekommen, wurde eine Lageeinweisung vorgenommen, sowie eine kleine Stärkung für die Einsatzkräfte vorbereitet. Die Verbände setzten sich aus jeweils 4 technischen Wasserrettungszügen (LK Sigmaringen, LK Bodensee, LK Ravensburg und LK Biberach) einer Führungseinheit (Ulm) sowie einer Logistikeinheit (aus allen Landkreisen 2 Fahrzeuge) zusammen . Im geschlossenen Verband des RP Tübingen ging es nun an den Nürburgring. Hier ist der aktuelle Bereitstellungsraum für alle anrückenden Einsatzkräfte. 

Bei Ankunft wurde ein Stellplatz zugeteilt, anschließend konnte sich jeder in der Einkaufspassage ein Nachtquartier aufbauen und noch eine Kleinigkeit essen. Am frühen Morgen wurden wir mit unserem Verband dann nach Ahrweiler / Sinzig verlegt und jeder Zug einem Unterabschnitt zugeteilt . 

Die Gemeinden Ahrweiler und Sinzig hat es sehr schwer von den Überflutungen getroffen. Die Infrastruktur ist zerstört (kein fließend Wasser , Strom, Abwasser), der Wasserstand der Ahr ist hier um über 8 Meter gestiegen. Leider musste hier auch eine große Anzahl an Opfer beklagt werden. Noch etliche Personen sind aktuell vermisst, welche nach und nach bei Aufräumarbeiten gefunden werden.

Am ersten Tag kamen wir in ein Gebiet, das noch keine fremde Hilfe bekommen hatte . Wir unterstützen die örtlichen Kräfte bei den Aufräumarbeiten, die durch den teils Kniehohen Schlamm nach gewisser Zeit recht mühselig wurde. Abends wurde der Verband aufgeteilt. Wir kamen zusammen mit der Führung aus Ulm sowie dem Zug aus Sigmaringen bei der Feuerwehr Brohl/Rhein unter . 

Der nächste Tag war aufgrund unseres Rüstwagens sehr technikbezogen. Wir führten Baumfällarbeiten aufgrund der Gefahr des Umstürzens mit der Motorsäge sowie des Mehrzeckzuges durch, übernahmen das Führen von Beförderungsmitteln und schafften einen Zugang durch eine Außenwand in einer Sporthalle, sodass hier Bagger einfahren konnten . Natürlich wurde auch weiterhin die Bevölkerung bei den Aufräumarbeiten unterstützt . Mit an der Einsatzstelle waren Kräfte der Feuerwehr Ravensburg. Danke für die gute Zusammenarbeit. Abends wurden wir wie am Vortag hervorragend von der Feuerwehr Brohl/Rhein versorgt. Hier wurde kameradschaftlich bis zum späten Abend zusammengesessen . 

An unserem letzten Tag wurden wir in Sinzig in den Bereich verlegt, in dem das Wohnheim für behinderte Menschen steht, in welchem 12 Bewohner ertrunken sind . Hier wurden wir noch mit dem Rüstwagen tätig und versuchten die Kanal-/Bachläufe für das erneut anstehende Gewitter freizubekommen. Gegen die Mittagszeit wurde dann die Heimreise angetreten. Nach ca. 6 Stunden Fahrt stand dann noch eine Grundreinigung der Fahrzeuge sowie Geräte an. Schlussendlich war für uns dann am Samstagabend gegen 20:30 Uhr der wohlverdiente Feierabend.

Wir sind froh, dass wir bei diesem Einsatz die Region wenigstens zu einem kleinen Teil unterstützen konnten. Die Bilder und das Schicksal der Menschen war sehr eindrücklich und wir wünschen alles erdenklich Gute. Auch trauern wir um die Menschen sowie die Helfer, die bei dieser Katastrophe ihr Leben lassen mussten .

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