Chronik

Freiwillige Feuerwehr Erolzheim - gestern und heute
 
 „Entferne, Herr, in diesem Jahr von Haus und Felder die Gefahr; hör unsern Ruf: verschon, verschon, wenn uns die Elemente drohn!“
 
Mit dieser Bitte zogen alljährlich in den Tagen vor Christi Himmelfahrt unsere Vorfahren mit Kind und Kegel durch die Straßen und Fluren unserer Heimat. Wir tun dies zwar heute noch, wenngleich auch in weit bescheidenerem Maße und diese Bescheidenheit im Bitten und Vertrauen zeigt deutlich, wie Dank der technischen Entwicklung und des allgemeinen Fortschritts wir heutigen Menschen die verheerenden Wirkungen der Elemente - und hier spre­chen wir vor allem von dem Feuer - immer mehr in Griff be­kamen.
Ein erster wichtiger Schritt in dieser Richtung war sicher­lich die Erfindung oder richtiger gesagt Wiederentdeckung der Feuerspritze (1439 in Nürnberg), die durch ihre Weiterentwicklung mit dem sog. Windkessel zu Beginn des 18. Jahrhunderts schon ein relativ wirksames Lösch­gerät darstellte.
 
Ein weiterer entscheidender Schritt war der Erlass der Allgemeinen Feuerlöschordnung" von 1808, die u. a. den Gemein­debehörden die Befugnis gab, organisierte Löschmann­schaften zu gründen und in seiner Revision dazu Vor­schriften für die Organisation des Feuerlöschwesens in den Gemeinden und in den Oberamtsbezirken enthielt. Dieser Erlass war ein weiterer, und wie wir heute sagen dür­fen, erfolgreicher Versuch, nach der 1752 erlassenen „Land-Feuer-Ordnung“, das Feuerlöschwesen im Lande zen­tral zu regeln.
Zuvor finden wir in den Gemeindestatuten der Städte, Dör­fer und deren Herrschaften Vorschriften der Brandverhü­tung und Bekämpfung. So sind in der Erolzheimer Dorfordnung von 1530 - Gemeinde Ordnungen, Gebott und Verbott“ - auch mehrere Artikel zu finden, die den Feuerschutz be­treffen.
 
Bereits in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts muss in Erolz­heim schon eine fahrbare Feuerspritze vorhanden gewe­sen sein, denn immer wieder stoßen wir auf Gemeinderats­beschlüsse betreffend „Regelung der Bezahlung der Feuerspritzenbespannung und der Feuerreiter“.
 
Zu der Zeit waren sämtliche „Bürger und übrige Einwohner, besonders auch die Erwachsenen ledigen Leute, Gesellen und Kenechte des Ortes“ verpflichtet, im Ernstfalle zum Brandplatz bzw. zur Feuerla­che zu eilen und „jeder ihnen auferlegten Arbeit zu Abwendung eine Ausbreitung des Feuers willig zu unterziehen.“
 
Sie waren dazu in Rotten eingeteilt, deren Effektivität aller­dings scheinbar sehr gering war.
 
Trotz der gesetzlichen Möglichkeiten dauerte es dann noch bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis wir vie­lerorts die Gründungen Freiwilliger Feuerwehren feststel­len können.
 
Bild Feuerwehr Erolzheim 1966, von links:
1. Reihe: Siegfried Haug, Helmut Ruf Anton Kienle, Erwin Kast, Alfons Kattner, Otto Rosenberg, Siegfried Schwarz, Sebastian Maier, Karl Ritter, Albert Amann, Emil Ott
2. Reihe: Rüdiger Fischer, Gerhard Mütze, Albert Sedelmaier, Ottmar Denner, Hans Schneider, Martin Schuler, Anton Moll.
3. Reihe: Josef Grimm, Josef Seitz, Max Neff, Robert Kienle, Josef Burghardt, Josef Rock, Franz Zeiler
4. Reihe: Martin Maier, Rudi Schmiedichen